Der Künstler in der Stadt-Sparkasse an der Solinger Straße. Foto: Kunstverein

Kultur, 26.11.2011

Ausstellung eines Hajek-Schülers

Eine Ausstellung des Hajek-Schülers Johannes Bierling ist derzeit in Langenfeld an zwei Orten zu sehen.

 

Nachwachsende Rohstoffe

Für einen, der in Oberammergau geboren wurde (Jahrgang 1954), ist er weit herum gekommen. Nach dem Besuch der dortigen Holzbildhauerschule zog es ihn in die weite Welt. Freiburg, Karlsruhe und London, aber auch Quebec und Bolivien waren Stätten seines Studiums und Wirkens.  Dann hieß es „back to the roots“ nach Oberammergau und Freiburg, wo sich der Künstler Johannes Bierling, Schüler bei Prof. Akiyama und Prof. Hajek, vorwiegend seinen Arbeiten an 3-D-Holzskulpturen und 2-D-Druckgraphiken widmet. Dabei legt er großen Wert darauf, dass er nachwachsende Rohstoffe, vorwiegend Pappeln, benutzt.

Blickfang

Er will mit seinen großen und kleinen Skulpturen, die manchmal fast bis zur Decke reichen, keine Botschaft senden oder irgendetwas Spezifisches ausdrücken. Vielmehr sieht er seine Skulpturen als „Raumgestalter“ und Blickfang. Durch seine Werke bekommt der Raum erst Charakter und eine eigene „Persönlichkeit“. Dirk Abel, Vorstandsvorsitzender der Stadt-Sparkasse Langenfeld, in deren Gebäude ein Teil der Ausstellung besichtigt werden kann, sagte in seiner Ansprache, dass der Arbeitsraum durch die Aufstellung einiger Skulpturen des Künstlers ganz anders gesehen wird. Er hält es für wichtig, Kunst, besonders Kunst im öffentlichen Raum, zu fördern. Kunst trage dazu bei, einen Standort attraktiver zu machen. Für Beate Domdey-Fehlau, Kuratorin des Kunstvereins Langenfeld, also des Trägers der Ausstellung, ist eine Welt ohne Kunst eine „tote Welt“. Unsere Urahnen haben sich schon vor 40.000 Jahren der Kunst gewidmet, um ihre Welt lebendig zu gestalten und ihrem Höhlenraum Charakter zu geben.

Video

Weitere Objekte der zweigeteilten, also an zwei Orten zu sehenden Ausstellung sind im Kunstraum des Kunstvereins Langenfeld ausgestellt. Zur Eröffnung der Ausstellung dort wurde statt des üblichen musikalischen Rahmenprogramms ein beeindruckendes Video des Künstlers bei der Arbeit gezeigt. Gezeigt wurde allerdings nur die handwerkliche Umsetzung einer kreativen Idee. Sein Atelier ist in einer Industriehalle. Johannes Bierling bedient sich eines Deckenkrans, um einen Baumstamm als Kunstmaterial zu bewegen. Eine Kettensäge wird angesetzt. Es sind Werkzeuge, die man gewöhnlich nicht mit einem Künstler assoziiert. Die Grenze zwischen Werkstatt und Atelier verwischt. Aber erst müssen Schnitte berechnet, Schablonen geschnitten, „Papiermodelle“ angefertigt werden. Das Video zeigt, wie viel präzise Planung und Organisation vorausgeht, bevor die Idee ausgeführt wird, bevor der erste Schnitt am Werkstoff getätigt wird – etwas, was man nicht ahnt, wenn man vor den fertigen Objekten steht. Nach dem Video sieht man die Skulpturen mit ganz anderen Augen. Die landläufige Vorstellung von Künstlern als chaotische Menschen wird hier mit der gezeigten Realität konfrontiert – der Künstler als systematischer Umsetzer einer Idee zum Objekt. Weil das Jahr nun zur Neige geht, nahm Bürgermeister Frank Schneider die Gelegenheit wahr, einige Highlights des Jahres im Kunstverein zu würdigen. Das genügte, um den Anwesenden bewusst zu machen, wie viel von so wenigen Akteuren mit geringen Mitteln vollbracht wurde. Der Vorsitzende des Kunstvereins, Felix Fehlau, bedankte sich bei den vielen Ehrenamtlichen für ihren unermüdlichen Einsatz. Er bedankte sich auch bei der Stadt-Sparkasse Langenfeld und der Stadt Langenfeld für ihr Sponsoring und langjährige Unterstützung.

Öffnungszeiten

Die zweiteilige Ausstellung läuft im Kunstverein, Hauptstraße 135, 40764 Langenfeld, bis zum 23. Dezember 2011 im Kulturzentrum Langenfeld (Parkplatzanfahrt über die Metzmacherstraße), Telefon: 02173/794956. Mehr Infos unter www.Kunstverein-Langenfeld.de. Öffnungszeiten hier: Dienstag, Freitag und Samstag von 10 bis 13 Uhr, Donnerstag von 15 bis 20 Uhr, Sonntag von 15 bis 18 Uhr. In der Stadt-Sparkasse Langenfeld, Solinger Straße 51-59, sind weitere Werke bis zum 30. März 2012 zu sehen. Die Öffnungszeiten hier: Montag bis Mittwoch und Freitag von 8.15 bis 16 Uhr, Donnerstag von 8.15 bis 18 Uhr. (Kothari/FST)

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