Politik, 27.10.2010

Reul (CDU) zur Löschproblematik bei Solaranlagen

Über eine halbe Millionen Solaranlagen gibt es bereits in Deutschland. Tendenz steigend.

 

Löschen nur schwer möglich

Doch der Trend zur grünen Energie auf dem eigenen Dach hat dem in Langenfeld geborenen Europaparlamentarier Herbert Reul (CDU) zufolge auch eine Schattenseite: Im Brandfall sei ein Löschen nur schwer möglich. In den letzten zwei Jahren sei das Thema schon öfter durch die Medien gegeistert. Die Feuerwehren des Landes warnten vor Brandrisiken durch Photovoltaikanlagen, hohen Einsatzrisiken bei Löscharbeiten an diesen Häusern und speziell vor der Versiegelung kompletter Dächer. „Die Probleme sind zwar der Fachwelt, dem Endverbraucher aber kaum bekannt. Geschweige denn mögliche Lösungen“, so Reul, Vorsitzender des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie im Europäischen Parlament.

Hohe Temperaturen auch im Winter

Photovoltaikmoleküle erreichten selbst in kalter Jahreszeit hohe Temperaturen. Sind sie großflächig und ohne ausreichende Abstände verlegt, könne dies zu Hitzestaus im darunter liegenden Dachraum führen und somit Brände zumindest begünstigen. Eine kontrollierte Schaffung von Abzugkaminen im Dach werde ebenso erschwert wie eine Besteigung des Hauses. Die Solaranlagen lieferten selbst dann Energie von bis zu 1.000 Volt, wenn sie vom Stromnetz getrennt seien. Bei einem Löschversuch drohe den Brandbekämpfern so ein lebensgefährlicher Stromschlag. Im Jahr 2009 habe ein Feuerwehrmann aus Rösrath einen entsprechenden Löschversuch nur mit Glück überlebt. Das Haus habe auch nach Kappung der Energiezufuhr weiterhin unter Strom gestanden. Oft erhöhe sich durch den Brand die Leistung der Anlage sogar. Generell seien Feuerwehren dazu angehalten, Abstand vor spannungsführenden Gebäudeteilen zu halten und Häuser im Zweifel kontrolliert abbrennen zu lassen.

Anfrage

Herbert Reul hat nun eine Anfrage an die Europäische Kommission gestellt: „Die Kommission muss Antworten darauf finden, wie man diese Umstände verbessern und lösen kann. Zum Beispiel gibt es Keramikmodule, die unter thermischer Belastung auseinander gehen.“ Auch installierte Trenn- oder Feuerwehrschalter neben der Haustür könnten Solaranlagen abschalten, seien aber nicht vorgeschrieben. „Dies müsste man ändern, Angebote zu teuren Nachrüstungen solcher Mechanismen schaffen, aber auch über weiteren Abschaltnormen nachdenken“, so Reul weiter.

Reaktion

Die Kommission habe auf die Anfrage mit dem Hinweis reagiert, dass sie die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz bitten werde, diesem neuen Risiko in Zusammenarbeit mit der Europäischen Beobachtungsstelle für Risiken besondere Aufmerksamkeit zu widmen und ihr über die Erkenntnisse zu berichten. Des weiteren werde sich die Kommission bei den europäischen Normungsorganisationen erkundigen, ob eine wirksame technische Lösung vorgeschlagen und in die Konzeption bestehender und/oder zukünftiger Photovoltaiksysteme integriert werden könne. Bei Alarm sollte eine automatische Unterbrechung des Kontakts zwischen in Reihe geschalteten Modulen erfolgen.

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