Rheinbogen: Wofür ist die Mehrheit?
SPD-Mitglieder, Naturschützer, Bürgerverein und Jäger sind gegen eine Modellierung der Landschaft südlich des Weges „Am Werth“.
Ökologisches Gleichgewicht gefährdet
Dass es sich um einen der schönsten Flecken Monheims handelt, da sind sich alle einig. Ob und wie man hier jedoch Flächen gestalten soll, das bleibt ein Streitpunkt. So weit wie es scheint, das zeigte sich auf der mit 40 bis 50 Teilnehmern gut besuchten SPD-Veranstaltung am vorgestrigen Abend, ist man doch nicht auseinander: In die Spielplätze zu investieren, den Eingang zur Altstadt verbessern, das traf auf allgemeine Zustimmung. Die Kulturflächen südlich am Werth aber sollten – da sind sich die SPD, die Jäger und die Naturschutzverbände einig – unangetastet bleiben. Das Argument der Verwaltung, vertreten durch Chefplaner Thomas Waters, es handle sich nur um fünf Prozent der Gesamtfläche des Rheinbogens wollte Wilhelm Knebel, Sprecher der Monheimer Naturschutzverbände nicht gelten lassen. Anschaulich konnte er darlegen, dass der überlebenswichtige Rückzugsraum für Tiere bei Hochwasser um bis zu 20 Prozent schrumpfen würde, denn dann gilt nur die Fläche hinter dem Deich. Auch Paul Vogel, seit 1971 Pächter im Rheinbogen warf der Verwaltung vor, es sich bei der Planung aus ökologischer Sicht zu einfach zu machen.
Ursprüngliche Planung nicht weiter verfolgt
„Dieses einmalige Biotop ist gefährdet, wenn man hier in die Landschaft eingreift“, sagte Vogel als Mitglied des Hegerings. Wenn eine Tierart Schaden nähme, würde sich das auf den gesamten Bestand auswirken. Die Erfahrung zeige, dass die Tiere bei Hochwasser nicht unbedingt dahin auswichen, wo für sie etwas vorgesehen sei. Interessant war der Einwurf des Heimatbund-Mitglieds Klaus Peters: „Was haben wir bei der Bürger AG und dem Zielkonzept 2020 für schöne Vorschläge gesammelt. Und wir haben auch für alles Aktive gefunden, die sich bereit erklärt haben, die Landschaft mitzugestalten, Imker, Landschaftsgärtner, Taubenzüchter, Experten für einen Lehrpfad oder die Züchtung von Hühnern, Enten und Gänsen und viele mehr. Keine dieser Planungen ist damals weiterverfolgt worden.“
Was will die Mehrheit?
Plant die Verwaltung also am Bürger vorbei? Das will die SPD herausfinden, notfalls mit einem Bürgerbegehren. 2.500 Unterschriften müssten die Aktivisten sammeln. Dass die Pläne auch Befürworter finden, wurde letzte Woche auf dem Stammtisch der CDU klar. Die spannende Frage ist jetzt: Was will die Mehrheit der (wahlberechtigten) Monheimer Einwohner?
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