SPD-AG „60 plus“ mit Infoabend
Es besteht ein großer Beratungsbedarf in Sachen Heimaufenthalt für ältere, hilfsbedürftige Menschen. Dieser Thematik nahm sich jetzt die SPD-AG „60 plus“ an.
Zwei Referentinnen
Über 70 Seniorinnen und Senioren durften der Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft „60 plus“, Dieter Sander, und der stellvertretende Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, Werner Bischoff, bei einer gemeinsamen Informationsveranstaltung zum Thema „Hilfe, ich muss ins Heim – meine Rente reicht nicht“ im Louise-Schroeder-Haus begrüßen. Nachdem noch einige Stühle vom organisationserprobten Team der Tagesstätte aus dem Keller geholt worden waren, lauschten die anwesenden Rentnerinnen und Rentner aufmerksam den Ausführungen der sachkundigen Referentinnen, Marion Warden, Leiterin der Bereiche Ordnung und Soziales bei der Stadt Monheim am Rhein, und Ulrike Nehrke, Leiterin eines Pflegeheimes der Bergischen Diakonie Aprath.
Nicht immer ins Heim
Nicht immer, führte Marion Warden aus, müsse der pflegebedürftige ältere Mensch sofort in ein Heim. Hilfen beim Einkaufen, beim Saubermachen und Essen auf Rädern zum Beispiel seien häufig eine große Hilfe für den alten Menschen, aber auch für seine Angehörigen. Tagespflegeeinrichtungen leisteten in einem zweiten Schritt in dieser Beziehung viel, zumal man bei festgestellter Bedürftigkeit mit finanziellen Hilfen rechnen könne. Erst wenn diese Dienstleistungen nicht mehr ausreichten, sollte man den dauernden Heimaufenthalt in Erwägung ziehen.
Pflegekasse
Vor Aufnahme in ein Pflegeheim müsse eine Notwendigkeitsbescheinigung bei der zuständigen Pflegekasse beantragt werden, erläutert Ulrike Nehrke, es sei denn, man sei Selbstzahler. Das allerdings komme bei Rentnern nur sehr selten vor. Immerhin machten die Leistungen der Pflegekasse schon bei der geringsten Pflegestufe einen Betrag von über 1000 Euro aus. Die Finanzierung des Heimaufenthaltes sei ohnehin ein schwieriges, komplexes Problem. Bedauerlicherweise, meinten die Referentinnen, kämen viele alte Menschen zu spät ins Pflegeheim, weil sie befürchteten, ihre Kinder würden nun zur Kasse gebeten, weil die eigene Rente nicht reiche.
Viele Fragen
Viele Fragen aus dem Publikum mussten beantwortet werden. „Bekommt mein Angehöriger ein Einzelzimmer?“ Ja, das sei zurzeit in Monheim kein Problem. Wenn die demografische Entwicklung so weitergehe, befürchtet Ulrike Nehrke, werde ein Einzelzimmer für viele aber ein Wunsch bleiben, denn die heute vorhandenen Einzelzimmer müssten dann aus Kostengründen wieder zu Mehrbettzimmern umgebaut werden. „Wer kann mir sagen, wie viel Geld meine Kinder für mich bezahlen müssen, wenn ich in ein Heim muss?“ Hier gab es nicht die gewünschte Auskunft auf Heller und Pfennig genau. Aber alle Anwesenden erhielten ein Informationsblatt zu den Pflegekosten und deren Finanzierung.
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