Regional, 16.05.2012

2:2! Düsseldorf nach Drama wieder erstklassig

DÜSSELDORF. Unter skandalösen Begleitumständen ist die Fortuna aus Düsseldorf in die Fußball-Bundesliga aufgestiegen.

 

Protest der Berliner?

Schon während der regulären 90-minütigen Spielzeit gab es beim 2:2 im Relegationsrückspiel zwischen Düsseldorf und Hertha BSC zwei längere Spielunterbrechungen. Hertha-„Fans“ hatten unter anderem bengalische Feuer aufs Spielfeld geworfen, auch einige Düsseldorfer Fans verwendeten Pyrotechnik – wenn auch weniger aggressiv als auf der Gegenseite. Schiri Wolfgang Stark sah sich daher dazu veranlasst, sieben Minuten Nachspielzeit anzusetzen. Nach etwa sechs dieser sieben Minuten stürmten zahlreiche Fortuna-Fans das Spielfeld, sie hielten das Spiel offenbar für schon beendet und ihr Team für schon aufgestiegen, einige rissen Teile des „Aufstiegs-Rasens“ in der Esprit-Arena heraus. Die Spieler flüchteten in die Kabinen, einige gerieten sich in die Haare, zwischen Fortune Lukimya und dem Berliner Heißsporn Lell funkte es erheblich. Nach langer Unterbrechung setzten die Herthaner dann die Partie doch noch fort, es blieb beim 2:2, der Aufstieg der Fortuna war in trockenen Tüchern. Auch wenn Hertha-Anwalt Christoph Schickhardt ankündigte, über einen Protest nachzudenken, dürfte der Abstieg der Bundeshauptstädter besiegelt sein – in keinem anderen europäischen Land spielt kein Hauptstadtklub in der höchsten Spielklasse.

Beisters Traumtor, Ben-Hatiras Ausgleich

Maxi Beister hatte die Fortuna in seinem letzten Spiel vor der Rückkehr zum HSV bereits nach 25 Sekunden mit einem Traumtor in Front gebracht, anschließend aber übernahmen die Berliner nach dem 1:2 aus ihrer Sicht im Hinspiel das Kommando. Rukavytsia und Niemeyer (7./8.) ließen große Ausgleichsmöglichkeiten liegen. Doch Ben-Hatira köpfte in der 23. Minute nach einem Freistoß zum verdienten 1:1 ein; Levels sah hier schlecht aus. Anschließend blieb die Hertha zwar optisch überlegen, doch Ilsö, Bröker und Beister/Ilsö mit einer Doppelchance hätten die Fortuna wieder in Front schießen können (25./32./38.). Auf der anderen Seite entschärfte Keeper Ratajczak einen Ronny-Schuss glänzend (43.).

Raffael lässt Landeshauptstadt zittern

Nach dem Wechsel blieb die Hertha zunächst leicht überlegen, doch Ben-Hatira versetzte den Berlinern einen herben Dämpfer. Nach einem Foul an Bodzek flog er zurecht mit Gelbrot vom Platz (54.). Kurz darauf markierte der zur Halbzeit eingewechselte Jovanovic per Kopf die 2:1-Führung, Bröker hatte glänzend vorbereitet (60.). Matuschyk hätte nach mustergültiger Vorarbeit von Jovanovic das Spiel entscheiden müssen, doch vergab er aus fünf Metern frei vorm Tor kläglich (81.). Nach Raffaels überraschendem Ausgleich (85.) wurde es noch einmal hektisch, und nachdem der frischgebackene Papa Jovanovic in der sechsten Minute der Nachspielzeit in fast schon jämmerlicher Manier das 3:2 vergeben hatte, brachen alle Dämme – und das Chaos aus. Letztendlich gab es jedoch keinen Spielabbruch und die Partie konnte noch zu Ende gespielt werden.

Fazit

Die Fortuna ist nach 15 Jahren wieder erstklassig. Weder die beiden letzten Saisonspiele in Fürth und gegen Duisburg noch die beiden Relegationsspiele jedoch waren souverän. Am Ende war Düsseldorfs Aufstieg etwas glücklich, aufgrund der überragenden Hinrunde aber gewiss nicht unverdient. „Lumpi“ Lambertz ist übrigens nun der erste in der BRD spielende Akteur, der beim selben Verein von der 4. bis in die 1. Liga aufgestiegen ist; Sascha Rösler kam nicht mehr zu einem letzten Einsatz im Trikot der Rotweißen, er will seine aktive Karriere beenden. Man darf nun gespannt sein, welches Nachspiel die gestrige Partie haben wird. Einige Neuzugänge der Fortuna stehen bereits fest: Axel Bellinghausen kehrt aus Augsburg zurück, Dani Schahin kommt aus Fürth, der junge Kroate Ivan Paurevic aus Dortmund, Leon Balogun von Werder Bremen, Ronny Garbuschewski aus Chemnitz. Auch ist der Leverkusener Keeper Giefer bei den Landeshauptstädtern im Gespräch. Unklar ist die Zukunft von Thomas Bröker, Tobias Levels und Assani Lukimya. Rani Jovanovic und Michael Ratajczak werden wohl nicht bei der Fortuna bleiben.

Aufstellung

Fortuna: Ratajczak – van den Bergh, Lukimya, Langeneke, Levels – Fink, Bodzek, Bröker, Ilsö (46. Jovanovic), Lambertz (90. Juanan) – Beister (77. Matuschyk).

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