Kletterpartie am Hathor-Tempel neben den Säulen Salomos im Timna-Park. Foto: Steinbrücker

Die Wüste, das Meer und viele Steine

Am Toten Meer

Man braucht nicht zu tauchen, um Korallen und Fische im Roten Meer zu beobachten, es genügt, einige Stufen im Unterwasserobservatorium Eilat hinunter zu steigen. An- und Ausblicke wie diese waren so zahlreich und kompakt, dass die Rufe der Bewunderung und Überraschung der diesjährigen Reisegruppe um Pfarrer Werner Köhl (früher Reusrather Pfarrer, jetzt Monheimer Ruheständler) nicht aufhörten. Etwa die Hälfte der 18 Reisenden kam aus Monheim, die anderen kamen aus Langenfeld, Köln, Dhünn und Ottweiler, der Heimatstadt des Pfarrers. Zuvor war man am Toten Meer, wo „Neulinge“ überrascht waren und erfahrene Reisende es genossen, sich einfach ins Wasser zu legen, ohne unterzugehen.

Viele Wildtiere

Der Timna-Park forderte Kletterkünste, im Wildgehege Hai Bar waren viele Wildtiere zu sehen, Strauße pickten neugierig an die Autoscheiben. An der Grenze zu Jordanien erwartete die Gruppe der Guide Eid J. Faraj, ein gebürtiger Jordanier mit äthiopischen Vorfahren, sympathisch, freundlich und hilfsbereit. Er hat in Iserlohn Deutsch gelernt, in Heidelberg Marketing studiert und wohnt mit Familie in Amman. „Ich bin in einem Zelt geboren, bin also Nomade gewesen und habe keine Geburtsurkunde. Mein Geburtsdatum wurde deshalb auf den 1.1.1952 festgelegt“, sagte der nette Guide. Eid begleitete die Gruppe bei einer Jeepfahrt durch das Wadi Rum, führte sie durch die nabatäische Königsstadt Petra (verbunden war dies mit einem Aufstieg zum Opferplatz), zeigte ihr die Kreuzfahrerburg Kerak, den Berg Nebo und die Ausgrabungsstätte Jerash, eine der besterhaltenen römischen Provinzstädte. Auch der Besuch von Amman, der jordanischen Hauptstadt, war lohnend, vor allem das archäologische Museum faszinierte. Der Guide führte die Gruppe außerdem in ein typisch jordanisches, bekanntes Restaurant, in dem alle Zutaten für Falafel (Hummus und Tahina, Bällchen aus Kichererbsen, rohes Gemüse, Salate, Gewürze und Fladenbrot) sowie Tee mit Minzeblättern serviert wurden – ein ganz großes Vergnügen.

Tolle Landschaften

Der erneute Wechsel nach Israel brachte weitere Erlebnisse. Die Brotvermehrungskirche, Kapernaum und der Berg der Seligpreisungen liegen am See Genezareth, boten wie auch der Kibbuz Ein Gedi am Toten Meer herrliche Blütenpracht. Im nördlichen Landesteil ging es beispielsweise nach Zefad/Safed, eine Stadt mit einer bezaubernden Künstlerkolonie, nach Akko, der Hafenstadt der Kreuzfahrer, Nazareth, der Heimatstadt Jesu, und die größte israelische Hafenstadt Haifa mit deutschen Spuren. „Ich habe diesmal vor allem die Landschaften genossen“, sagte Gabriele Orth, die vor zwei Jahren erstmals dabei war. Höhepunkt der Reise war Jerusalem, in dessen Altstadt sich Pfarrer Köhl auskennt wie in seiner Westentasche. Vom Ölberg aus weit sichtbar leuchtete die goldene Kuppel des „Felsendoms“. Oberhalb der Klagemauer befindet sich einer der vielen Checkpoints, die Grabeskirche wurde vom Eingang der äthiopischen Kopten aus betreten. In der St. Annenkirche erlebten die Besucher die wunderbare Akustik und testeten diese auch mit Kanons und Liedern. Am Tag zuvor ging es zur Holocaust-Gedächtnisstätte Yad Vashem. „Mich berührt jedes Mal das Children’s Memorial, wenn ich dort bin“, erklärte Pfarrer Köhl. (jste)