Fortuna: Abstiegskampf ante portas?
DÜSSELDORF. Viertes Pflichtspiel, vierte Pleite – auf die Düsseldorfer Fortuna kommen schwere Zeiten zu.
Ausfälle
Fortuna-Coach Norbert Meier musste Samstag beim seit Januar daheim ungeschlagenen FSV aus Frankfurt auf Lambertz (Zerrung), Jovanovic (Prellung) und Bröker (Sperre) verzichten. Dafür rückte Oliver Fink nach langer Verletzungspause wieder ins Team – er gehörte mit van den Bergh, Zoundi und Weber noch zu den Besseren in einer wie schon in den letzten Spielen zwar über weite Strecken optisch dominierenden, aber im Strafraum erneut sehr harmlosen Mannschaft. Regisseur Marco Christ schmorte diesmal über 90 Minuten auf der Ersatzbank, in einem 4-5-1-System spielte Wellington zunächst als einzige Spitze.
Tiago im Tiefschlaf
Der FSV nutzte schon seine zweite gute Möglichkeit zur Führung – der Brasilianer Cidimar, der schon beim 2:0 des FSV über die Fortuna in der letzten Saison beide Treffer markierte, köpfte nach einem Eckstoß unhaltbar zur Führung ein (38.). Der erneut maßlos enttäuschende Innenverteidiger Tiago hielt offenbar gerade ein Nickerchen. Kurz darauf vergab der FSV die Chance zur frühzeitigen Entscheidung. Dennoch kam die Fortuna nach dem Tor besser ins Spiel, so scheiterte Zoundi noch vor der Pause mit einem starken Schuss am FSV-Keeper. Nicht unerwähnt bleiben soll aber, dass die Rheinländer schon in der ersten halben Stunde drei gute Kopfballmöglichkeiten kläglichst vergeben hatten (zweimal Wellington, einmal Costa) und auch Fink die Kugel völlig freistehend aus 16 Metern in den Himmel über Frankfurt jagte. Nach dem Seitenwechsel brachte Meier nach und nach mehr Offensivkraft – Torghelle, Beister und Gaus wurden eingewechselt.
Pechvogel Torghelle
Torghelle erwies sich in der 70. Minute erneut als „Mr. Chancentod“, als er aus fünf Metern am leeren Tor vorbeiköpfte. Kurz darauf hatte die Fortuna Glück, als Tiago erneut im Tiefschlaf war, ein Mölders-Tor wegen angeblicher Abseitsposition aber nicht anerkannt wurde – eine Zentimeterentscheidung! Als Torghelle wenig später tatsächlich einnetzte zum vermeintlichen 1:1, pfiff der Schiri ab. Er wollte ein Foul des Ungarn gesehen haben – fragwürdig. Alles Aufbäumen half danach nichts mehr, unterm Strich stehen nach vier Pflichtspielen für die Rotweißen das Pokal-Aus und der vorletzte Platz in der 2. Liga. Die Fortuna kann weiterhin die Abgänge ihrer Topstammspieler der Vorsaison, Harnik und Anderson, nicht annähernd adäquat ersetzen. Auch Spieler wie Cakir und Heidinger, die man bei Bedarf bedenkenlos ins „kalte Wasser“ werfen konnte, scheinen bislang keine wirklich würdigen Nachfolger gefunden zu haben. Bisher wurde ein einziges Tor erzielt – Wellingtons Glücksschuss aus 35 Metern gegen Hertha. Da ist es auch wenig tröstlich, dass in der Bundesliga nach drei Spieltagen ebenfalls Topteams wie Stuttgart, Schalke und Wolfsburg noch ohne Punkt dastehen. Gegen die Münchener Löwen muss schon am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) in der Esprit-Arena ein „Dreier“ her, sonst dürfte es langsam auch ungemütlich für Norbert Meier werden. In Frankfurt blieben die „Meier raus“-Rufer (glücklicherweise) noch ziemlich einsam – noch… (FRANK STRAUB)
Fortuna-Aufstellung:
Ratajczak - Weber, Tiago, Langeneke, J. van den Bergh - Costa, Zoundi, Rockenbach da Silva (55. Torghelle), O. Fink, Dum (63. Beister) - Wellington (63. Gaus).
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