Regional, 12.08.2012

Fortuna: Spielabbruch gegen Benfica

DÜSSELDORF. Da wollte die Fortuna zwei Wochen vor Beginn der Bundesligasaison endlich den Aufstieg nachfeiern – aber wieder wurde ein Tag in der Esprit-Arena überschattet.

 

Check gegen den Schiri

Der portugiesische Vizemeister Benfica war im Testspiel gegen den Düsseldorfer Bundesligaaufsteiger vor etwa 25.000 Besuchern in den ersten 20, 25 Minuten die optisch leicht dominierende Elf, die Fortuna stand in der Defensive aber diszipliniert, Chancen konnte die Auswahl des mitgliederstärksten europäischen Sportvereins kaum kreieren. Gute Tormöglichkeiten hatte jedoch die Fortuna: Reisingers Kopfstoß nach van-den-Bergh-Flanke war zu ungenau (14.), Bellinghausens Hackentrick aus kurzer Distanz nach schöner Vorarbeit von Reisinger missriet (28.), bei Voronins Kracher aus der Ferne fehlte nicht viel (30.). Lediglich bei einer Standardsituation kam etwas Gefahr für das von Fabian Giefer gehütete Tor der Rotweißen auf (35.). Kurz vor Ablauf der ersten 45 Minuten dann dies: Der gerade erst mit Gelb verwarnte Javi Garcia senste Oliver Fink von hinten um, Schiri Fischer wollte den Benfica-Spieler offenbar mit Gelbrot bestrafen – doch dazu kam es nicht, Lissabons Abwehrmann Luisao streckte den Referee per Check nieder. Der blieb zunächst benommen auf dem Platz liegen, rappelte sich dann auf und wurde minutenlang in der Kabine behandelt. Trainer und Spieler von Benfica schien das nicht zu beeindrucken, sie feixten munter und waren sich keines Vergehens bewusst. Kurz darauf die Meldung: Das Spiel wird abgebrochen. Der Schiri konnte und wollte die Partie nicht fortsetzen.

Fortuna handelt geschickt

Laute Pfiffe der Fortuna-Fans und ein fassungsloser F95-Vorstandsvorsitzender Peter Frymuth waren die Folge. Kurz darauf aber brandete Jubel auf – die Fortuna entschloss sich, zwei Teams aus den eigenen Reihen gegeneinander spielen zu lassen. Spielzeit: zweimal 25 Minuten. Dem übertragenen Fernsehsender Sport1 wurde so laut Eigenangaben eine „sporthistorische“ Übertragung beschert. Den Unparteiischen spielte Cotrainer Uwe Klein. Insgesamt kamen an diesem Tage 24 Fortuna-Kicker zum Einsatz, es fehlten neben den von Meier aussortierten Akteuren Weber und Furuholm nur Paurevic und Soares. Das Spiel der beiden Fortuna-Teams war denn auch fast unterhaltsamer als die Partie gegen Benfica. Die vier Tore zum 2:2 erzielten der in der „ersten Mannschaft“ eingewechselte Gerrit Wegkamp (2) sowie Nando Rafael und Schahin. Voronin und Schahin trafen zudem noch Aluminium, Letzterer sogar zweimal.

Urteil am Freitag

Vor der Partie gab es eine nachgeholte Aufstiegsfeier – eine solche wurde Fans und Spielern ja bekanntlich aufgrund der Vorfälle rund um das Relegationsrückspiel „geklaut“. Mit einer Licht- und Lasershow wurden die Fans auf das Spiel gegen die Portugiesen eingestimmt. Am Freitag entschied das DFB-Sportgericht, dass es ein Geisterspiel zum Bundesliga-Heimspiel-Auftakt gegen Mönchengladbach doch nicht geben wird. Stattdessen soll es zwei Teilausschlüsse geben, sowohl gegen Gladbach als auch gegen Freiburg sollen nur 25.000 Heim- und 5000 Gäste-Fans ins Stadion dürfen. Problem: Die Fortuna hat bereits 31.000 Dauerkarten verkauft. Aus finanzieller Sicht ist dieses Urteil auch eher nachteilig für die Fortuna; insgesamt können wesentlich weniger zusätzliche Karten abgesetzt werden, auch wurde die Geldstrafe noch von 100.000 auf 150.000 Euro erhöht. Düsseldorfs Sportdirektor Werner wollte gestern auf Nachfrage von Sport1 weitere rechtliche Schritte zumindest nicht ausschließen. Die Mediengeschichten der letzten Tage, wonach Dynamo Moskau den gerade erst ausgeliehenen Andriy Voronin sofort zurückholen wolle, konterte Werner mit den Worten, dass sich aus Moskau noch niemand bei den Rotweißen gemeldet habe. (FRANK STRAUB)

Fortunas Startelf gegen Benfica: Giefer – van den Bergh, Malezas, Langeneke, Levels, Bellinghausen, Fink, Lambertz, Voronin, Garbuschewski, Reisinger.

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