Fortuna wie ein Absteiger!
DÜSSELDORF. Auch im fünften Pflichtspiel gab es eine Pleite: Nach einer desolaten Vorstellung unterlag Fortuna Düsseldorf daheim 1860 München 1:2, ist somit Zweitliga-Tabellenvorletzter.
Glückstor vor der Pause
Überraschung bereits vor dem Anpfiff: Trainer Norbert Meier verbannte die Mittelfeldakteure Patrick Zoundi, Sascha Dum und Thiago Rockenbach da Silva auf die Tribüne. Der Coach bestritt jedoch, dass es sich um Bauernopfer nach den vier Pleiten in den ersten vier Pflichtspielen handle. Allerdings stand ihm auch sein kompletter Kader wieder zur Verfügung, Lambertz lief von Beginn an auf, Jovanovic saß auf der Bank. Gaus stürmte neben Wellington. Überraschend: Innenverteidiger Tiago, schwach gegen Hertha und Frankfurt, stand wieder in der Startelf. Mit seinen erneut häufig wackligen und unsicheren Aktionen löste er schon in der ersten Hälfte zuweilen ein Raunen und einige Pfiffe unter den Fortuna-Fans aus. Die Fortuna begann zwar engagiert, allerdings nervös und mit wenig Torgefahr. Die Löwen lösten zunächst brenzligere Situationen aus vorm Tor Ratajczaks, eine „Hundertprozentige“ war jedoch nicht dabei. Die erste gute Chance für Fortuna vergab Wellington (24.), der mit einem Schuss von der Strafraumgrenze an Löwen-Keeper Gabor Kiraly scheiterte. Ansonsten lief wenig zusammen. Selbst einfachste Pässe gelangen nicht, Fortuna agierte übernervös. Dann jedoch gab es Aufbauhilfe vom Gegner: Der schwache Rumäne Florin Lovin köpfte nach einer Ecke von Christian Weber kurz vorm Pausenpfiff ins eigene Tor zur schmeichelhaften Führung der Gastgeber.
Desolate Abwehr
Zur Halbzeit brachte Meier vor gut 21.000 Besuchern Jovanovic für den schwachen Gaus. Es wurde trotz des Tores nicht besser bei den Landeshauptstädtern: Erst scheiterte Löwen-Stürmer Rakic (47.) völlig freistehend an Ratajczak, kurz darauf machte er es besser: Nach einem Freistoß köpfte er - erneut mutterseelenallein - zum Ausgleich ein (49.). Und nur wenige Sekunden später netzte Buck sogar zur Gästeführung ein (53.), die Abwehr der Fortunen wirkte gerade in diesen Minuten direkt nach der Pause vogelwild. Erstaunlicherweise feuerten die in Düsseldorf gewohntermaßen kritischen Fans weiter lautstark an, Missfallenskundgebungen gab es trotz der traurigen Vorstellung auf dem Rasen kaum. In der 62. Minute brachte Meier Regisseur Marco Christ für Sechser Claus Costa, um den Druck zu erhöhen. Prompt kam auch endlich mal so etwas wie Gefahr auf. Haarsträubend dabei jedoch insbesondere die Schussversuche van den Berghs – für einen bundesligaerfahrenen Mann einfach zu wenig.
Torghelle erneut als „Chancentod“
Auch die Einwechslung Torghelles für Tiago brachte nichts mehr ein, der Ungar schaffte es nicht, den Ball aus fünf Metern an seinem Landsmann Kiraly vorbeizubringen (86.). Anschließend vergaben van den Bergh und Jovanovic noch gute Möglichkeiten. Zu allem Überfluss flog Kapitän Lambertz in der Nachspielzeit wegen Notbremse vom Platz. Fazit: Konnte man die bisherigen Pflichtspiele seitens der Rotweißen wenigstens offen gestalten und erarbeitete sich beste Torchancen, so war das heute gar nichts – weder vorne noch hinten. Erst in den letzten Minuten gab es wirkliche Torgefahr. Völlig unverständlich, wieso Meier an Tiago festhält und wieso sich der in den ersten Spielen immerhin fleißige Zoundi auf der Tribüne wiederfand. Fortuna ist immer noch ohne Punktgewinn in der Liga, nach diesem Auftritt kann man für die Zukunft eigentlich nur relativ schwarzsehen, zumal Lambertz nun einige Spiele ausfällt. Am Mittwoch schon tritt man im Kellerduell bei Aufsteiger Ingolstadt an – der Vorletzte beim Letzten…(FRANK STRAUB)
Aufstellung
Fortuna: Ratajczak – van den Bergh, Weber, Langeneke, Tiago (Torghelle) – Costa (Christ), Lambertz, Fink, Bröker – Gaus (Jovanovic), Wellington.
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