Hilde Weidenfeld dankt Pfarrer Rainer Schmidt für seinen einzigartigen Vortrag. Dazwischen die Musiker Hagen Goar Bornmann und Caroline Günther. Foto: Steinbrücker

Regional, 25.01.2012

Neujahrsempfang der Lebenshilfe

KREIS METTMANN. Inklusion war ein großes Thema auf dem Neujahrsempfang der Lebenshilfe.

 

„Wichtiger Meilenstein“ UN-Konvention

„Einen herzlichen Willkommensgruß“ rief Hilde Weidenfeld den vielen Besuchern des Neujahrsempfangs der Lebenshilfe e.V. Kreis Mettmann zu, die sich im Ärztezentrum des St. Marienkrankenhauses Ratingen versammelt hatten. Zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens hatten sich eingefunden, Bewohner und deren Angehörige aus fast allen Städten des Kreises Mettmann, Mitarbeiter, Freunde und Ehrenamtler. Dazu als Gastredner Rainer Schmidt vom Pädagogisch-Theologischen Institut (PTI) Bonn, Pfarrer, Buchautor und Kabarettist, der ohne Arme und mit einem verkürzten Bein sein Leben meistert. Die Kreisvorsitzende Hilde Weidenfeld zählte die zahlreichen Aktivitäten der Lebenshilfe für die ihr anvertrauten Menschen mit Behinderung auf und hob hervor, dass „die neue Geschäftsstelle gut angenommen und das Lebenshilfe-Center sehr lebendig genutzt wird”. Als „wichtigen Meilenstein“ bezeichnete Weidenfeld die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Sie müsste sich aber „vor allem in den Köpfen nicht behinderter Menschen festsetzen“. Außerdem forderte sie, „gute Strukturen, in denen sich die Menschen mit Behinderung wohlfühlen, nicht aufgrund von Kosten-Nutzen-Denken zu zerschlagen“.

Spannende Reise

„Sie wollten einen lustigen Vortrag“, wandte sich danach Rainer Schmidt an Hilde Weidenfeld. Die Zuhörer nahm er auf eine spannende Reise ins Land der Inklusion mit, schilderte in lockerer Art, wie er selbst als Kind sportliche Aktivitäten nicht mitmachen konnte. „Bis mir jemand an meinen Armstummel einen Tischtennisschläger befestigte und ich damit üben konnte.“ Das „Siegertreppchen“ beim Tischtennis, etwa bei den Paralympics, ist ihm längst vertraut. „Sich etwas zutrauen macht stark“ ist seine Erfahrung. Nicht auf die Schwächen solle man sehen, sondern die Stärken betonen.

Hilfsmittel und Hilfe-Menschen

Als Rainer Schmidt von der Sonderschule aufs Gymnasium wechseln und Abitur machen wollte, überlegte der Rektor: „Was können wir machen, damit Du Abitur machen kannst?“ Wichtig sei bei Einschränkungen, Hilfsmittel zu überlegen und Hilfe-Menschen zu haben, um Neues ausprobieren und gleichberechtigt das Leben gestalten zu können. Bei einem 1000-Meter-Lauf sei Schmidt als Letzter ins Ziel gekommen. Warum? „Weil bei der Einteilung von Gruppen nur nach Mädchen und Jungen unterschieden wurde und nicht nach eigenem Vermögen“, betonte Rainer Schmidt. Um Berührungsängste mit gehandicapten Menschen abzubauen, müssten auch diese dazu beitragen. „Wer möchte denn mal meinen Daumen berühren?“, fragte er in die Runde. Seinen Vortrag würzte er mit unzähligen kleinen Geschichten aus seinem Leben, die seine Zuhörer ständig zum Lachen brachten. Die musikalische Umrahmung des Neujahrsempfangs gestalteten Caroline Günther und Hagen Goar Bornmann mit Sätzen aus einer Sonate von Georg Philipp Telemann. (jste)

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