Regional, 15.02.2012

Rösler – Leader oder Schande für den Fussball?

DÜSSELDORF. Selten polarisierte ein Zweitligaspieler Fußball-Deutschland so wie derzeit Fortuna-Offensivmann Sascha Rösler.

 

Drama in der Nachspielzeit

Schon seit Wochen beschwert sich Armin Veh, Trainer des Fortuna-Aufstiegskonkurrenten Eintracht Frankfurt, über das Verhalten des Fortuna-„Oldies“ auf dem Platz. In der Woche vor dem Spitzenspiel der Fortuna gegen die Eintracht am Montag in Stockum waren täglich Schlagzeilen zu lesen, was Veh von der Fortuna und insbesondere dem ehemaligen Gladbacher hält – und was maßgebliche Fortunen von Vehs Aussagen halten. Und am Montag nahm das Drama dann seinen Lauf: In der Nachspielzeit bekam die Fortuna ausgerechnet von Schiri Felix Brych, der in den letzten Tagen aufgrund seiner Leistung beim Pokalspiel Hertha versus Gladbach letzten Mittwoch im Kreuzfeuer der Kritik stand, mit erheblicher Verzögerung und nach Rücksprache mit dem Linienrichter einen Elfer zugesprochen, den sicher nicht jeder Referee gegeben hätte. Jens Langeneke nutzte dies mit seinem neunten (!) Elfer-Saisontor zum 1:1 im Spitzenspiel gegen Verfolger Frankfurt. Anschließend lief Rösler, schon mit Gelb vorbelastet und während des Spiels (in gewohnter Manier) sehr emotional und viel meckernd dabei, provokant auf den Frankfurter Übungsleiter zu, an der Seitenlinie gerieten sich einige Düsseldorfer und Frankfurter zumindest verbal in die Haare. Rösler und Veh durften vorzeitig in die Kabine gehen, der Fortune fällt für das Spiel in München am Sonntag gesperrt aus.

„Rotzlöffel“

Der Pay-TV-Sender „Sky“ ging anschließend hart mit Rösler ins Gericht. Während F95-Coach Norbert Meier sowohl Rösler als auch Veh kritisierte, versuchten Fortuna-Sportdirektor Wolf Werner und Torschütze Jens Langeneke, Rösler in Schutz zu nehmen. Langeneke empfand es als dreist, dass Veh vor dem Spiel ausgerechnet die Fortuna für angebliches Elferschinden kritisiert habe, wo die Düsseldorfer doch im Hinspiel zwei klare Elfer nicht bekommen hätten (was sogar der ansonsten Rösler-kritische „Sky“-Reporter einräumen musste); Werner sprach von einer „Hexenjagd“ gegen seinen Sturmführer. Veh wollte nach dem Spiel am Montag keine Interviews geben und tauchte auch auf der Pressekonferenz nicht auf – offenbar aus Selbstschutz. Gestern dann aber legte Veh bei einer PK in Frankfurt nach – vor Wolf Werner habe er „jeglichen Respekt“ verloren, das Verhalten Röslers sei „eine Schande für den deutschen Fußball“. Rösler sei kein Leader, sondern ein „Schauspieler“ und ein „Rotzlöffel“. Unter ihm als Trainer wäre ein solches Verhalten nicht möglich. Eintracht-Vorstandschef Heribert Bruchhagen wetterte, dass etwa eine Aktion wie die von Rösler gegen Ingolstadt, als er bewusst auf seinen Gegenspieler aufgelaufen sei, um umzufallen und eine Karte für den Gegner zu provozieren, einzigartig sei – schlimmer eigentlich noch als ein Faustschlag aus der Emotion heraus. Und Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner forderte noch am Spielabend, dass Rösler für die ganze Saison gesperrt werden solle.

Neururer: „Klarer Elfer“

Veh war aber auch unzufrieden mit seiner Mannschaft. Man hätte direkt weiterspielen sollen nach dem Zweikampf Anderson/Furuholm im Strafraum und der Fortuna erst gar nicht die Möglichkeit geben sollen, so auf Schiri und Linienrichter einzuwirken, dass auf Strafstoß entschieden wird. Es sei definitiv kein Elfer gewesen, der Punktverlust ärgere ihn mehr als Röslers Verhalten. Sport1-Experte und Ex-Fortuna-Trainer Peter Neururer hingegen sprach von einem „klaren Elfer“, Fotos beweisen zudem, dass es ein Trikotfesthalten von Seiten Andersons gab. Und Rösler? Der wollte sich gestern nicht äußern und muss wohl mit einer saftigen Geldstrafe rechnen…(FRANK STRAUB)

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