Vermischtes, 08.09.2011

Jugendschutz: Tester erleben „blaues Wunder“

Bei den Testkäufen im Zusammenhang mit dem Jugendschutz (siehe auch aktuelle Langenfelder Printausgabe) erlebten die städtischen Tester ein „blaues Wunder“.

 

Prell: „Erschreckend“

Anders als an den Karnevalstagen, an denen der Langenfelder Einzelhandel überwiegend akribisch das Alter der Kundinnen und Kunden kontrolliert hat, mussten die Testkäufer und Mitarbeiterinnen des Referates Recht und Ordnung in diesem Sommer erschreckend oft die Rote Karte zeigen. Bei 26 Testkäufen in verschiedenen Geschäften, Kiosken und Tankstellen wurden 19-mal der 16-jährigen Testerin und dem 17-jährigen Testkäufer Tabakwaren und Wodka ohne jede Kontrolle verkauft. In vier Fällen wurde zwar der Ausweis verlangt, aber trotzdem die verbotene Ware an die Jugendlichen verkauft. In einem Filialbetrieb erkannte die Kassiererin die Kontrolleurin von einem Testkauf in einer anderen Filiale wieder und warnte die Nachbarkasse – zu spät. „Besonders erschreckend ist das Ergebnis, nachdem wir zuvor alle Händler mit einem persönlichen Infoschreiben und über die Presse über die Testkäufe vorgewarnt hatten und einen Rechenschieber zur einfachen Alterskontrolle mitgeschickt haben“, betont die Beigeordnete Marion Prell als verantwortliche Ordnungsdezernentin.

Problemlos

Auch in Supermarktfilialen großer Ketten kamen die Tester problemlos an den begehrten Stoff. Hier haften aber meistens die Kassiererinnen, weil den großen Handelsketten kein Organisationsverschulden nachzuweisen ist. Ob es am Stress, persönlichem Fehlverhalten oder Umsatzvorgaben der Konzerne liegt – auch in den Märkten, in denen an der Kasse mit automatischen Warnungen auf Kontrollbedarf hingewiesen wird, wurde Alkohol verkauft. „Dabei haben die Tester nur Spirituosen gekauft, hier müsste auch ein innerer Alarmton schrillen“, so Christian Benzrath, Leiter des Referates Recht und Ordnung. Um Ausreden war niemand verlegen, Einsicht zeigten die wenigsten Ertappten. Mit empfindlichen Bußgeldern müssen nun die betroffenen Einzelhändler rechnen. Das Referat Recht und Ordnung wird die Testkäufe fortsetzen, weil schon bei den 26 Kontrollen drei Nachkontrollen enthalten waren. Nur zwei Betriebe hatten aber dazugelernt, in dem dritten Laden wurde erneut Alkohol verkauft. Auch auf den Schulhöfen wird dem ausufernden Treiben einiger Jugendlicher Einhalt geboten. Alkoholkonsum und Sachbeschädigungen führten vermehrt zu Beschwerden, denen sich mit einer Arbeitsgruppe unter Leitung des Fachbereichs Schule, Jugend, Sport von Ulrich Moenen angenommen wird. Neben den Streetworkern der aufsuchenden Jugendarbeit kontrolliert auch das Ordnungsamt teilweise in Doppelstreifen mit der Polizei.

Kontrollen und Strafen

Auch die Polizei ist des Nachts an den beliebtesten Treffpunkten unterwegs und konnte so im Sommer nicht nur eine Rollerbande dingfest machen, die Mopeds und Roller klaute. Auch zwei jungen Erwachsenen, die offensichtlich in großem Umfang an Kinder und Jugendliche Alkohol weitergaben, wurde das Handwerk gelegt. Ohne schlechtes Gewissen gaben diese Bier und Schnaps an unter 16-Jährige weiter. Gegen beide ermittelt nun das Ordnungsamt. Bürgermeister Frank Schneider stellt klar: „Wenn sich junge Leute treffen wollen, auch ohne ständige Aufsicht Erwachsener, ist das nur normal. Wer aber die Grenzen überschreitet und Sachbeschädigungen am öffentlichen Eigentum begeht, Flaschen und Scherben auf Spielflächen hinterlässt und Alkohol missbraucht, muss mit Kontrollen und Strafen rechnen.“ Wenn auch insgesamt keine Brennpunkte und strukturelle Probleme bestehen, wird der Alkoholmissbrauch mit immer härteren Spirituosen und durch immer jüngere Personen mit Sorge betrachtet. „Hier muss auch das Elternhaus in die Verantwortung genommen werden“, betont Bürgermeister Schneider. „Die Kommunen können keine gesamtgesellschaftlichen Fehlentwicklungen auffangen, sondern nur Symptome erkennen, Hilfe anbieten und informieren. Deshalb werden künftig auch die Erziehungsberechtigten ertappter jugendlicher Alkoholsünder informiert.“ Die Schwerpunktarbeit im Jugendschutz wird daher auch 2012 fortgesetzt. Bei Veranstaltungen auch im Alltag schauen die Langenfelder Behörden im Sinne des Jugendschutzes laut Verwaltung „nicht weg, sondern noch genauer hin“.

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