Winfried Günther (links, mit Gebetsschal) erläutert den Ablauf des jüdischen Gottesdienstes. Foto: KKV

Vermischtes, 20.07.2010

KKV im Dialog mit Juden und Muslimen

Einige Aktivitäten hinsichtlich des interreligiösen Austausches gab es in den letzten Wochen seitens der Monheimer Vertreter des katholischen Sozialverbandes KKV.

 

Kopfbedeckung 

„Die Kopfbedeckung der Männer ist eine Ehrerweisung Gottes. Aus diesem Grund tragen Männer in der Synagoge die Kippa. Die Frauen bedecken ihre Haare, wenn sie verheiratet – also ´unter der Haube´ - sind. Sie verdecken damit ihre Schönheit.“ Mit diesen Worten erklärte Winfried Günther, Mitglied der jüdischen Synagoge in Köln, den rund 40 Mitgliedern und Gästen des KKV Monheim, weshalb auch die anwesenden Männer beim Besuch einer Synagoge eine Kopfbedeckung trügen. Nachdem die Monheimer KKVerinnen und KKVer im vergangenen Jahr die orthodoxe Kirche in Düsseldorf besucht hatten, waren sie jetzt zu Gast in der Kölner Synagoge an der Roonstraße.

Geschichtlicher Überblick 

Winfried Günther gab den Gästen zunächst einen kurzen geschichtlichen Überblick über die jüdische Gemeinde in Köln. „Die Jüdische Gemeinde Köln ist nachweislich nicht nur die älteste Gemeinde Deutschlands, sondern auch die älteste jüdische Gemeinschaft in Europa nördlich der Alpen", erläuterte Günther. Sie sei erstmals im Jahre 321 im Dekret Kaiser Konstantins erwähnt worden und umfasse eine größere Gruppe jüdischer Einwohner. Heute sei sie nach einer langen, wechselvollen Geschichte mit rund 5.000 Mitgliedern eine der größten jüdischen Gemeinden Deutschlands und die größte in Köln.

Shoah 

So sei die jüdische Bevölkerung im Laufe des 19. Jahrhunderts in Köln von 150 Personen im Jahre 1815 auf 8.000 um 1895 gewachsen. Vor 1933 wohnten in der Domstadt 20.000 Juden. Während der Pogromnacht am 9. November 1938 seien durch die Nazis Synagogen, ungezählte jüdische Wohnungen und Geschäfte zerstört worden. So seien während der Shoah mehr als 11.000 Kölner Juden von den Nazis ermordet worden, den restlichen sei es gelungen, in andere Länder zu fliehen, erinnerte Günther an die schrecklichen Gräuel während der Nazizeit. Eine kleine Gruppe Überlebender habe 1945 wieder eine neue jüdische Gemeinde gegründet. 

Wiederaufbau 

Am 20. September 1959 sei dann die wiederaufgebaute Synagoge in der Roonstraße eingeweiht worden. Einen besonderen Höhepunkt habe die Synagogen-Gemeinde am 19. August 2005 erlebt. So habe auf Einladung der Gemeinde Papst Benedikt XVI. im Rahmen des Weltjugendtages die Synagoge an der Roonstraße besucht. Es sei damit der erste Synagogenbesuch eines Papstes in Deutschland gewesen. 

„Christen treffen Muslime“ 

Ferner hatte der KKV-Gesprächskreis „Christen treffen Muslime“ jüngst zu einer interreligiösen Diskussionsrunde eingeladen. „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken…Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (Mt 22,37-39).“ Mit diesem Schriftzitat brachte Pfarrer Burkhard Hoffmann bei der Gesprächsrunde mit Muslimen zum Thema „Nächstenliebe im Christentum und Islam" das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe im Christentum auf den Punkt.

Mitmenschlichkeit

Bekir Ezer, Ditib-Dialogbeauftragter im Bezirk Düsseldorf, betonte in seiner Einführung, dass auch im Islam die Nächstenliebe einer der wichtigsten Aspekte sei. So beschreibe Allah in Sure 3/119 die Muslime so: „Ihr seid die Art von Mensch, obwohl sie euch nicht lieben, liebt ihr sie.“ Er betone damit, dass Muslime nicht hartherzig  seien, sondern für andere immer Liebe und Respekt übrig hätten. Dies sehe man auch am Beispiel der Sozialabgabe (Zekat), die eine der fünf Säulen des Islams sei. Durch diese Abgabe könne Mitmenschlichkeit als gottgefälliges Werk angerechnet und mit Gottes Barmherzigkeit erwidert werden. Pfarrer Hoffmann brachte sodann das Beispiel vom barmherzigen Samariter und verdeutlichte damit, dass die Hilfe für den Nächsten sich nicht nur auf die eigenen Glaubensschwestern und –brüder beziehe, sondern auf alle Menschen, die der Hilfe bedürften.

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