Herrliche Auenlandschaft. Foto: Biologische Station Haus Bürgel

Wirtschaft, 20.11.2010

2,1 Millionen für die Biologische Station

Mit dem Projekt „Auenblicke“ möchte die Biologische Station Haus Bürgel die natürliche Auendynamik in der Urdenbacher Kämpe fördern.

 

Vielfalt und Schönheit

Den Besuchern soll ermöglicht werden, die Auen mit ihrer Vielfalt und Schönheit  nachhaltig und naturverträglich zu erleben. Mit der Öffnung eines engen Durchlasses der Flutrinne unter dem Ortweg könnten die Rheinfische wie Schleie und Hecht künftig bei Hochwasser leichter in die Auen gelangen, wo sie Ihre Eier ablegen. Damit das Wasser dort länger stehen bleibt, soll die Rinne vertieft werden. Schilf und Hochstauden könnten sich dann dort ansiedeln. Einen sehr versteckt im Schlamm lebenden Fisch, den Schlammpeitzger, möchten die Biologen im Urdenbacher Altrhein wieder ansiedeln. Der Fisch ist in Nordrhein-Westfalen vom Aussterben bedroht und kann von selbst in den Altrhein gelangen.

Alte Fährverbindung

Einige artenarme Wiesen könnten durch die Aussaat von regionalem Saatgut mit Kräutern angereichert werden, so dass sie im Frühsommer die Aue mit ihrer Blütenpracht bereichern. Mit einer neuen Auenradroute sollen die Rheinbögen von Himmelgeist über den Zonser Grind und die Urdenbacher Kämpe bis zum Monheimer Rheinbogen „erfahren“ werden können. „Dabei sind die Fähren eine wichtige Verbindung. Wenn die alte Fährverbindung Piwipp in Monheim wieder in Betrieb genommen wird, soll auch diese integriert werden“, erläutert Elke Löpke, Leiterin der Biologischen Station.

Neue Wege

Bei der Vermittlung der ökologischen Bedeutung der Aue möchte die Biostation neue Wege gehen. So sollen die Besucher mit ihren internetfähigen Handys über das Mobile Tagging Informationen und zum Beispiel den Gesang des Pirols hören. GPS-geführte Routen leiten zu interessanten Punkten in der Aue. Eine weitere Idee ist es, durch die Erhöhung des Rodelhügels in Hellerhof einen Aussicht auf die gesamte Auenlandschaft zu ermöglichen. Entlang des Dammweges könnten neue Ruheplätze zum Verweilen und Beobachten einladen. Folgende Institutionen haben bereits Ihre grundsätzliche Zustimmung und Kooperationsbereitschaft in einem sogenannten „letter of intent“ zum Ausdruck gebracht: Stadt Düsseldorf, Kreis Mettmann, Stadt Monheim, Rhein Kreis Neuss, NRW- Stiftung, Biologische Station im Rheinkreis Neuss, Verein Piwipper Böötchen (Monheim).

2,1 Millionen Euro

137 Wettbewerbsbeiträge konkurrierten um eine Prämierung durch die Fachjurys. Für die 56 Gewinnerprojekte gibt es Fördermittel von insgesamt 43 Millionen Euro. Für das Projekt „Auenerlebnis“ kann die Biologische Station nun 2,1, Millionen Euro beantragen. Vier Monate hat die Biologische Station nun Zeit, das Projekt zu konkretisieren und den Förderantrag für die Landes- und EU-Mittel zu stellen. Umgesetzt werden sollen die Maßnahmen dann von 2012 bis 2014.

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